Über mich
Als Schüler lief ich in Begleitung eines Dackels namens Max einige Jahre um die Hochschule für Gestaltung in Ulm und obwohl ich mich mit der kleinen, rauen Stadt in Schwaben nicht anfreunden konnte, gefielen mir der Kuhberg und das nüchterne und pragmatische Haus darauf sehr und waren ein Grund in Berlin und in Delft Architektur zu studieren
Als Student arbeitete ich für Hilmer und Sattler in Berlin und seit ihrer Bürogründung für Modersohn und Freiesleben.
Seit 2003 arbeite ich selbstständig an meist kleinen Projekten und mit einer großen Familie.
Gelegentlich schreibe ich. 2009 erschien bei Hatje & Cantz „Das Leben der Dinge“ eine Art Monografie der bisherigen Arbeit von Johannes Modersohn und Antje Freiesleben und nebenbei auch eine Reflektion meiner Haltung zu Architektur.
Nach 2008 arbeiteten Johannes, Antje und ich in Partnerschaft an einem Hotelprojekt in Cochin im Bundesstaat Kerala, in Indien.
Die Bauten in Kerala entstanden in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Handwerken und Ingenieuren. Sie reflektieren diese Zusammenarbeit und die Auseinandersetzung mit den lokalen Traditionen, Techniken und Materialien. Um diese Arbeit möglich zu machen, pendelten meine Familie und ich von 2010 bis 2015 zwischen Berlin und Cochin.
2017 importierten Antje und ich in Kerala produzierte, von Hendrike Farenholtz und mir entworfene Möbel für einen „Pop-Up“ Verkauf in Berlin.
Ebenfalls 2017 und 2018 unterrichtete ich am Lehrstuhl von Wouter Suselbeek an der TU Dortmund.
Zwischen 2018 und 2022 arbeitete ich in Partnerschaft mit Sebastian Treese Architekten an einem Haus in Mumbai. Diese Arbeit ermöglichte mir neue Perspektiven auf Architektur, Bauen und Planungsprozesse sowohl durch die beeindruckende Arbeit im Büro von STA, als auch durch den „Insiderblick“ auf einen kleinen Ausschnitt des Bauens in der unglaublichen Metropole Mumbai, der hier möglich wurde.
Gleichzeitig und weiterhin arbeite ich selbständig in Berlin und anderswo an Häusern, meistens Umbauten und Anbauten, die eine Geschichte mitbringen und deren Geschichte wir weiterschreiben, die Bewohner, die Arbeiter an der Baustelle, die Ingenieure und ich.
Was wir machen
Wir bauen Häuser. Meistens sind diese Häuser schon da und werden weitergebaut, umgebaut und angebaut. Dieses Weiterbauen an den Häusern ist eine gute Sache.
Es ist lebendig, denn die Häuser haben viel erlebt. Die Spuren des Erlebten liegen dabei unter, oder neben, oder vor dem Neuen und beeinflussen es in unterschiedlicher Weise.
Es ist reichhaltig, denn ein altes Haus ist nicht nur meistens schöner als ein neues Haus, es bringt Schichten mit, die mit den neuen Schichten verwoben werden müssen. Eine solche Struktur ist nicht notwendig schöner, aber sie ist reicher als der Ausgangszustand und sie ermöglicht Schönheiten, die der Neubauprozess verhindert.
Es ist umweltfreundlich in einem umfassenden Sinn. Offensichtlich ist es ressourcenschonend alte Dinge, die man noch gebrauchen kann, nicht wegzuwerfen. Es ist aber auch freundlich gegenüber der Umgebung zu prüfen, was man noch verwenden kann, was man nicht verwenden kann und auch was man nicht verwenden möchte.
Bauen ist eine Arbeit von Vielen und beginnt mit den Menschen für die gebaut wird. Sie sind nicht nur Auftraggeber, sondern der wichtigste Teil des Bauprozesses. Idealerweise geben sie dem Haus ihr Leben. Oder sie investieren Geld und andere Menschen geben ihr Leben, dann ist der Prozess anders, aber er bleibt bestimmend.
Architektur muss berücksichtigen was das Leben verlangt und was das Bauen verlangt.
Sie gelingt am besten, wenn alle Beteiligten so viel wie möglich von ihren Kenntnissen und Fähigkeiten in den Bau einbringen können.